Literatur von Danae Coulmas
Schliemann und Sophia. Eine Liebesgeschichte. München, Zürich, Piper Verlag, 2001. ISBN 3-492-04303-8. Auch als Taschenbuch, Piper Verlag 2003.
„Sie muss griechischen Typus haben, schwarzes Haar, und soll schön sein. Arm, aber gebildet, muss sich für Homer begeistern können“. Heinrich Schliemann wusste genau, wie die Frau sein sollte, mit der er Troja entdecken wollte. Sophia, auf die seine Wahl dann fiel, ließ sich aber nicht sein Wunschschema pressen – der Konflikt war vorprogrammiert … Danae Coulmas hat das Leben dieser ungewöhnlichen Frau erforscht und beschreibt, wie aus dieser Partnerschaft doch noch eine große Liebe entstand. Gegen den Besitz ergreifenden, egomanen Heinrich setzt Sophia klug ihre eigene Persönlichkeit; sie wird Schliemanns Steuerfrau in den schwierigen Gewässern des Lebens, wie er einmal dankbar vermerkt. Eingewoben in die Darstellung ihrer gemeinsamen Entdeckungen erzählt Danae Coulmas die Biographie dieses ungewöhnliche Pares, das Geschichte gemacht hat.
Text des Verlags
Σλήμαν και Σοφία. Μια ιστορία αγάπης. Ins Griechische übertragen von Danae Coulmas. Athen, Kastaniotis Editions, 2006. ISBN 960-03-4189-3.
Herausgegeben von Danae Coulmas
Griechische Erzählungen des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Danae Coulmas. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 2001, ISBN 978-3458170891. Die vorliegende Textzusammenstellung erschien erstmals 1991 im Insel Verlag; für die vorliegende Ausgabe wurde der Anhang aktualisiert.
Griechenland, das Land, das man mit der Seele sucht? Das irdische Paradies mit den kleinen Buchten, den blauen Wellen, den Inseln und Felsen, den blühenden Ufern...? Die vorliegende Anthologie vermittelt dem Leser ein anderes Bild von Griechenland als das idealisierte der deutschen Klassik und des Philhellenentums. Die Erzählungen präsentieren das moderne Griechenland des 20. Jahrhunderts.
Die Nobelpreisträger Seferis und Elytis, berühmte Dichter wie Kavafis und Ritsos und der große Erzähler Kasantzakis sind nur einige Namen einer Literatur mit einer Jahrtausende alten Tradition. (…) Die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts, durch die Griechenland hart getroffen wurde, eine ganze Kultur, das Leben der Griechen und ihre eigenwillige, selbstsichere und zugleich konfliktreiche Identität kommen hier zum Ausdruck. Die Anthologie versammelt die bedeutendsten Autorinnen und Autoren Griechenlands und stellt die griechische Prosa des 20. Jahrhunderts in ihrem gesamten Spektrum vor. Ein Nachschlage-Werk.
aus dem Text des Verlags
Griechische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Danae Coulmas. Frankfurt a. M., Insel Verlag, 2001, ISBN 978-3458170907
Die Griechen haben die älteste lyrische Tradition Europas. Sappho und Romanós, Antike und Byzanz und die einzigartigen, in allen Jahrhunderten lebendig gebliebenen Lieder des Volkes bilden das sprachliche Reservoir, aus dem die griechischen Dichter bis heute schöpfen. Die griechische Lyrik der Moderne leistete einen Beitrag zur Weltliteratur, der sich an Namen messen lässt wie: Konstantin Kavafis, einer der größten Dichter des 20. Jahrhunderts; Giorgos Seferis, Nobelpreisträger 1963; Jannis Ritsos, Träger des Lenin Friedenspreises 1977; und Odysseas Elytis, Nobelpreisträger 1979. Die vorliegende Anthologie umfasst darüber hinaus Gedichte von Lyrikern der ersten Nachkriegsgenerationen, der 70er und 80er Jahre, einer Zeit, in der zum ersten Mal auch große Lyrikerinnen hervortreten, wie Kiki Dimoula und Katerina Angelaki-Rook, schließlich auch Gedichte der Jüngsten, die uns in das neue Jahrtausend führen. Die Anthologie wird zu einem Nachschlagewerk für die griechische Lyrik des 20. Jahrhunderts in ihrem gesamten Spektrum.
aus dem Text des Verlags
Griechische Erzählungen des 20. Jahrhunderts. Erstes Erscheinen der o. g. Anthologie im Insel Verlag 1991, zweite Auflage 1992. Frankfurt a. M. und Leipzig, ISBN 978-3458161967
Griechenland. Ein Reisebegleiter. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Danae Coulmas. Mit farbigen Fotografien. Frankfurt a. M., Insel Taschenbuch Verlag 3024, 2004. ISBN 3-458-34724-0.
Ein literarischer Begleiter. Mit schönsten Texten griechischer und deutscher Autoren, von Homer und Goethe bis Kasantzakis (die berühmte Szene aus Sorbas tanzend am Strand) und Botho Strauß, von Hippokrates bis Theodorakis, vom Apostel Paulus bis Christa Wolf. Die Texte werden den jeweiligen Regionen, Ortschaften und Städten zugeordnet, auf die sie sich beziehen. Ob lichtdurchflutete ägäische Inseln, schroffe Gebirgslandschaften oder Athen, das alte und das moderne Griechenland, mit oder ohne Säulen, alles wird durch erlesene Literatur spannend vermittelt: für diejenigen, die die Reise nach Griechenland unternehmen, aber auch für die, die es wie Goethe halten und Griechenland mit der Seele, in diesem Falle mit der Lektüre suchen. Im übrigen wie die Deutschen zur Zeit des Philhellenismus überhaupt: sie, die das Land am meisten verehrt und geliebt haben, haben es nicht besucht, auch Winckelmann, Hölderlin und Schiller nicht. Es war für sie das „Niemandsland der Seele“.
Danae Coulmas
Freiheit, meine Geliebte, mit einem Vorwort von Danae Coulmas, Nomos Verlagsgesellschaft, Badan-Baden 2001, ISBN-3-7890-7652-X
Freiheit, meine Geliebte ist ein politisches Dokument und eins der schönsten Texte, die für die Demokratie verfasst worden sind. Expressis verbis als „Brief an die Europäer“ gerichtet, geschrieben auf winzige Papierstückchen in der Isolierung einer Gefängniszelle der Junta, erreichte es eines Tages die griechische Redaktion der Deutschen Welle in Köln und wurde in deutscher Übersetzung zunächst in gekürzte Form in der „Zeit“ veröffentlicht. Der Text ist das Zeugnis von jener Würde des Menschen, einer „Stahlfeder im Inneren des Individuums“, die durch keine Gewalt zu brechen ist. Jorgos Mangakis, ein bekannter Jurist und späterer Politiker, der Europa als seine „Heimat“ betrachtete, reiste nach seiner Freilassung aus der Haft auf Initiative der Regierung Willy Brandt in die Bundesrepublik, wo er einen Lehrauftrag an der Heidelberger Universität erhielt
aus dem Vorwort von Danae Coulmas
Die Exekution des Mythos fand am frühen Morgen statt. Neue Texte aus Griechenland. Herausgegeben von Danae Coulmas. Aus dem Griechischen von Danae Coulmas und Nonna Nielsen-Stokkeby (Prosa), Danae Coulmas und Georg Walther Heyer (Lyrik); Mitarbeit: Angelos Maropoulos. Mit einem Vorwort von Danae Coulmas. Frankfurt a. M., Fischer Taschenbuch Verlag 1398, 1973, ISBN 3-436-01755-8.
Das Buch stellt ein historisches Dokument dar. Dokumentiert wird die Haltung der griechischen Intellektuellen, Schriftsteller, Wissenschaftler u. a., mitunter Gefangene und Verbannte des Regimes, wie der Papadopoulos-Attentäter, während der Militärdiktatur (1967–1974), der sogenannten „Junta“. Die Texte sind ausgewählt aus drei Bänden mit anti-diktatorischer Prosa, Gedichten und Essays, welche die griechischen Schriftsteller, nach anfänglichem Schweigen und sich der „Signalsprache“ der Unterdrückten bedienend, herausgaben: „18 Texte“, „Neue Texte“, „Neue Texte 2“. Sie wurden zu einem der größten Erfolge der griechischen Nachkriegsliteratur in Deutschland. In ihnen versammelten sich Autoren der unterschiedlichsten politischen couleur, wie Giorgos Seferis (Nobelpreisträger 1963) und Jannis Ritsos (Träger des Lenin-Preises für den Frieden 1977). Ihr Imperativ war, wie Manolis Anagnostakis es im Gedicht „Poetik“ formulierte:
Wie Nägel muss man die Worte einschlagen.
Damit sie der Wind nicht verweht.
In der „Exekution des Mythos“ geht es um die erste Rechtsdiktatur Europas nach dem Krieg. Zugleich aber auch um die Widerstandskraft des Wortes in jeder Situation der Unterdrückung, wo und wann auch immer – Danae Coulmas.
Die Exekution des Mythos … fand am frühen Morgen statt. Texte aus Griechenland. Zweite Auflage, mit leicht verändertem Titel. Köln, Romiosini Verlag, 1984. ISBN 3-923728-17-4.
Die „Exekution des Mythos“ erscheint in zweiter Auflage zehn Jahre nach der Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland. Die Texte haben ihre Bedeutung behalten: als historische Dokumente einer Zeit, in der das Wort gegen die Diktatur als politische Tat begriffen wurde, aber ebenso als Zeugnisse einer Haltung, die auch jetzt, unter der günstigen Voraussetzung der Freiheit, unverzichtbar ist.
aus dem Vorwort von Danae Coulmas zur 2. Auflage.
Übersetzungen von Danae Coulmas
Siranna Sateli, Und beim Licht des Wolfes kehren sie wieder. Roman in zehn Geschichten. Aus dem Griechischen von Danae Coulmas und Nonna Nielsen-Stokkeby. Köln, Kiepenheuer & Witsch, 1997. ISBN 3-462-02612-7. Als Taschenbuch unter dem Titel Schwestern der Dämmerung im Verlag Blanwalet 2005 erschienen, ISBN 3-442-36149-4.
Siranna Sateli ist die bedeutendste Prosa-Schriftstellerin und Bestseller-Autorin Griechenlands. Sie wird häufig mit Marquez verglichen und ist seit diesem, ihrem großen Roman als Kult-Figur angesehen. In epischer Breite und zugleich mit Liebe zum Detail erzählt sie von einer Familie in den schneebedeckten, Nebel umwobenen Bergen im Norden Griechenlands. Sie erzählt von faszinierenden Charakteren und insbesondere von eindrucksvollen Frauen, von erstaunlichen Ereignissen und fast magischen Geschehnissen, von Liebe und Tod, Naturkatastrophen und dem Rhythmus des Jahres. Human und tiefgründig, zugleich witzig und äußerst kunstvoll komponiert, „Beim Licht des Wolfes ist der mitreißende Roman einer „sophisticated Scheherazade“.
Jorgos Chimonás, Meine Reisen – Mythistorima. Übertragen von Danae Coulmas und Niki Eideneier, mit einem Nachwort von Alkisti Sulojanni. Köln, Romiosini Verlag, 1990. ISBN 3-923728-47-6.
Jorgos Chimonas ist der sprachgewaltigste Autor der letzten Jahrzehnte in Griechenland gewesen. „Das Stigma des Schwerverständlichen akzeptiere ich nicht... Die gegebenen Regeln halte ich für verhängnisvoll, da sie analysierend, nivellierend, interpretierend sind und vom Kern ablenken“. Gegen Grammatik und Syntax verstoßend, bringt er „Erlebens-Zeiten“ an die Oberfläche, in ungeahnter Intensität. Seine schmalen Prosawerke sind „vollendet, streng und überraschend“. Sie handeln von der „Gegenüberstellung des Ichs mit der Zeit (Zeit als absoluter Begriff... und mit der Umwelt (…) In dieser Gegenüberstellung, die in Wirklichkeit eine erschöpfende eigene Irrfahrt ist, sucht das Ich seine Selbsterkenntnis“. Chimonás sagt: „Niemand existiert auf der Welt so sehr wie ich“.
aus dem Nachwort von Alkisti Sulojanni
Jorgos Seferis, Geheime Gedichte. Übertragen von Timon Koumasis und Danae Coulmas. Mit einem Nachwort von Michalis Kopidakis. Köln, Romiosini Verlag, 1985. ISBN 3-923728-22-0.
Die „Drei Geheime Gedichte“ (Originaltitel) sind ein Höhepunkt der modernen griechischen Lyrik. Selten hat ein Handwerker die griechische Sprache mit solcher Empfindsamkeit, Kenntnis und Präzision genutzt. (…) (Ein) immer wiederkehrendes wichtiges Thema dieses Gedichtbandes bilden die bilanzartigen Überlegungen über den Wert und das Schicksal des vollbrachten Werkes...
Wie die Pinien
die Gestalt des Windes halten
wenn der Wind gegangen, nicht mehr da ist
bewahren auch die Worte
die Gestalt des Menschen
wenn der Mensch gegangen, nicht mehr da ist.
aus dem Nachwort von Michalis Kopidakis