Dr. Danae Coulmas
Geboren in Athen 1934. Studium der Romanistik, der Neugriechischen Philologie und Philosophie an der Universität Hamburg und an der Sorbonne. Promotion 1965 über Das Apokalyptische im lyrischen Werk Victor Hugos Anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar in Hamburg.
Von 1969–1974, zur Zeit der griechischen Militärdiktatur war sie Redakteurin beim Griechischen Dienst der Deutschen Welle in Köln, dessen gegen das Regime orientiertes Programm über Kurzwelle nach Griechenland gesendet wurde. Parallel hierzu entfaltete sie eine publizistische Tätigkeit zur Unterstützung der griechischen demokratischen Kräfte, mit Beiträgen in deutschen Zeitschriften und Rundfunkanstalten [Die Zeit, Der Monat, Documents (Frankreich), Frankfurter Rundschau, Lettre International, Merkur, Orientierungen (Schweiz), Poetica, Weltwoche (Schweiz) sowie Features bei WDR, NDR, SWF u. a.]1973 gab sie im S. Fischer Verlag Die Exekution des Mythos fand am frühen Morgen statt heraus, einen Sammelband mit antidiktatorischen Texten aus Griechenland. Ab 1974, nach Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland und bis 1983 leitete sie die Presseabteilung der Griechischen Botschaft in Bonn, anschließend und bis 1998 war sie Kulturrätin. Bei diesem Amt setzte sie neben anderen Projekten einen besonderen Akzent auf die Verbreitung der griechischen Literatur im deutschsprachigen Raum. Den Zugang hierzu bildete die Herausgabe der Anthologien Griechischen Erzählungen des 20. Jahrhunderts, Insel Verlag 1991, zweite Auflage 2001 und Griechische Lyrik des 20. Jahrhunderts, Insel Verlag 2001. Sie ist die Verfasserin zahlreicher Studien, Essays, Aufsätze und Artikel zur griechischen Gegenwartsliteratur sowie zur neueren Geschichte und zur aktuellen Situation ihres Landes; hierzu gehören u. a. die Studie Hellenismus als Kulturleistung 2006 und 2010 Athen 41 (näheres siehe unter Publikationen). Zu ihrer Tätigkeit als Kulturvermittlerin gehören auch einige Übersetzungen griechischer Literatur.
Danae Coulmas ist die Autorin der Doppelbiographie Schliemann und Sophia (2001). Zurzeit arbeitet sie an eine Essay-Biographie von Konstantinos Kavafis. Das griechische Bewusstsein – Antike und Gegenwart und die ambivalente Funktion des deutschen Philhellenismus, ein Grundthema der deutsch-griechischen Beziehungen – ist ein weiteres, zukünftiges Projekt.