Danae Coulmas

Porträt Konstantinos KavafisProjekt Konstantinos Kavafis

Eine Essay-Biographie,... cultural biography, …. biographie culturelle...

„Wir erleben heute einen kavafischen Augenblick unserer Geschichte“.

Mit diesen Worten weist David Mendelsohn, der amerikanische Übersetzer (New York 2010) von Konstantinos P. Kavafis, auf das Phänomen erhöhter Aktualität seiner Dichtung hin, mit der die Moderne in Griechenland Einzug hielt. Konstantinos P. Kavafis (1863–1933) ist einer der großen Dichter des 20. Jahrhunderts. Zivilisationsverliebt und zivilisationskritisch – wie wir – lokalisiert er seine Gedichte meist im Hellenismus und in der Spätantike. Dort vollzieht sich unsere Gegenwart. Dort findet auch die akribische Formung des lyrischen „Ichs“ statt, das willentlich den Dichter selbst offenbart, als passionierten Denker und, wagemutig, als homoerotisch Liebenden. Als würde er denken und lieben nur für die Kunst, der er sein Leben erklärterweise widmet. Von der Betrachtung dieses Impetus aus nähert man sich seiner, weitgehend selbstentworfenen persona und seinem Werk: einer Dichtung, die begründet ist in lakonischer Darstellung und stoischer Ironie. Kavafis stellt das Individuum in die Geschichte, in die vergangene, vielmehr in die vergehende Zeit.

Die Identifikationsflächen, die er dem Leser bietet, gehören zu den eindrucksvollsten der Moderne. Sein Werk ist von Dauer.

Das Projekt Kavafis: Es wird die erste biographische Annäherung an den Dichter im deutschsprachigen Raum. Die Veröffentlichung ist geplant für das Jahr 2014.